Früher, als man noch Müllkippe, Irrenanstalt und "dick" statt
"vollschlank" sagen durfte, wurden von dieser psychischen Störung Betroffene
als "Zappelphilipp" bezeichnet. Die "Aufmerksamkeits- und
Hyperaktivitätsstörung" (ADHS) ist keine Erkrankung per se, sondern muss im
Zusammenhang mit den jeweiligen Lebensumständen des Patienten gesehen
werden. Meist werden Heranwachsende in diese Symptomkategorie eingeteilt.
Für einen geregelten Schulbetrieb, in dem gutes Benehmen und gute Noten das Ziel sind, sind
Symptome wie übermäßiger Bewegungsdrang, aggressive Schübe und Strukturlosigkeit eher ungeeignet. Für einen Schlagzeuger in einer Punkband
dagegen passt das wunderbar und er kann dank dieser Störung seinen
Lebensunterhalt verdienen und möglicherweise sogar reich und berühmt werden.
Mit therapeutischen Methoden oder Medikamenten ("Ritalin") kann versucht
werden, die "Störung" zu behandeln und das Kind den sozialen
Umweltgegebenheiten anzupassen. Ob das sinnvoll ist, steht auf einem anderen
Blatt. Ohne die Hyperaktivitätsstörung des rastlosen amerikanischen
Erfinders Thomas Edison hätten wir heute keine Glühbirnen.
© 2011 Robert Adé