Eine Bandscheibe ist eine etwa 4-6 mm dicke Knorpelscheibe zwischen zwei
benachbarten Wirbelkörpern. Sie erlaubt wegen ihrer Verformbarkeit und
Elastizität die Beweglichkeit der beiden benachbarten Wirbelkörper
gegeneinander und federt Belastungen ab.
Der Knorpel kann so viel von seiner Festigkeit verlieren, daß er sich
unter dem Druck des Körpergewichtes an bestimmten Stellen vorwölbt oder daß
er sogar mitsamt dem bedeckenden Längsband durchreißt.
Das verlagerte Bandscheibengewebe berührt oder drückt nun an Nerven,
wodurch Schmerzen ausgelöst werden können.Besonders betroffen sind die Lendenwirbelsäule und die Halswirbelsäule.
Die Therapie kann oft konservativ ohne Operation durchgeführt werden.
Dazu gehören Ruhe, Schmerztherapie und eine Umstellung der Lebensweise.
Ein Bandscheibenvorfall gehört nicht in die Hände eines Heilpraktikers,
sondern in die eines erfahrenen Orthopäden. Falls nur geringfügige
Beeinträchtigungen vorliegen, erfolgt eine konservative Therapie mit
Stufenbettlagerung, muskelentspannenden Medikamenten, Schmerzmitteln und
physikalischen Therapien.
Andernfalls muss ein Chirurg tätig werden. 90% aller (heutzutage meist
mikrochirurgischen) Operationen verlaufen erfolgreich. Anschließende
Rehabilitationsmaßnahmen sind unerlässlich und können bis zu sechs Wochen
Aufenthalt in einer Rehaklinik erfordern.
Oft werden "Rückenschulen" angeboten. In mehreren Kursen lernen Patienten
richtiges Heben, spezielle Rückengymnastik und Verbesserung der
Wirbelsäulenstabilität. Diese Übungen müssen allerdings auch zuhause
durchgeführt werden und erfordern eine aktive Mitarbeit des Patienten.
© 2002 Robert Adé