Leptospirose ist eine durch das Bakterium Leptospira interrogans
verursachte meldepflichtige Infektionskrankheit, die sowohl bei Menschen als
auch bei Tieren auftritt.
Leptospiren sind Bakterien, die in warmblütigen Tieren auftreten können,
insbesondere bei Ratten, Mäusen, Schweinen, Hunden, Pferden, Rindern,
Katzen, Schafen und Ziegen. Die Tiere scheiden das Bakterium mit dem Urin
aus und so gelangt es in Boden und Wasser. Der Mensch infiziert sich dann
durch kleine Hautverletzungen.
Daneben ist die Infektion auch für Berufsgruppen wie Kanalarbeiter,
Bauern und Tierärzte von Bedeutung. Für diese Berufsgruppen wird die
Infektion als Berufskrankheit anerkannt. Eine Übertragung von Mensch zu
Mensch findet nicht statt. In einer kalten, trockenen oder sauren Umgebung
überleben Leptospiren nicht.
Die bekanntesten Erscheinungsformen der Krankheit sind:
- die Weil-Krankheit, die im Gegensatz zu anderen Leptospirosen oft
tödlich endet; verursacht durch L. interrogans serovar icterohaemorrhagiae
- das Batavia-Fieber, in Italien als "Reisfeldfieber" bekannt,
verursacht durch L. bataviae
- das Zuckerrohrfieber, verursacht durch L. interrogans Serovar
australis oder pyrogenes
- die Schweinehüterkrankheit oder "Bouget-Gsell-Krankheit", verursacht
durch L. pomona
Die Inkubationszeit beträgt 5 - 14 Tage. Dann kommt es zu hohem Fieber,
Schüttelfrost, Kopf- und Gliederschmerzen, einer Entzündung der
Augenbindehäute und Wadenschmerzen. Nach etwa 5 Tagen kommt es zu
Organmanifestationen mit Nieren- und Leberbeteiligung, oder auch zu
Meningitis. Dabei steht beim Morbus Weil (Weil-Krankheit) insbesondere die
Gelbsucht oder das akute Nierenversagen im Vordergrund.
Die Therapie erfolgt in Abhängigkeit der Schwere der Erkrankung mit
Antibiotika: Doxyzyklin, Ampicillin oder Penicillin G. Die antibiotische
Therapie ist umso erfolgreicher, je früher sie beginnt.
© 2002 Robert Adé