Orthorexie (Orthorexia
nervosa) ist eine sehr neue "Krankheit". Sie wurde 1997 zum erstenmal
beschrieben. Im Gegensatz zur Essstörung Anorexie, bei der es um die
Quantität geht, entwickeln Orthorexiepatienten Sorgen um ein übersteigertes
Qualitätsbewusstsein.
Die Betroffenen sind krankhaft auf gesundes Essen
fixiert und versuchen ungesundes zu vermeiden. Das kann absurde Ausmaße
annehmen: Sie grübeln stundenlang über Nährwerttabellen und Vitamingehalt
der Lebensmittel und versuchen, immer gesündere Nahrung zu bekommen. Am Ende
ernähren sich die Betroffenen oft nur noch von Gemüse und Obst.
Es kann zu erheblichen Mangelerscheinungen und
Untergewicht kommen. Als Symptome zeigen sich Schlaf- und
Konzentrationsstörungen, Antriebslosigkeit und eingeschränkte
Leistungsfähigkeit.
Behandelt wird die Orthorexie wie eine Essstörung.
Es geht darum, zu einem normalen Essverhalten zurückzufinden und Nahrung
wieder entspannt zu sich nehmen zu können, einfach deswegen, weil sie gut
schmeckt, ohne sich ständig Sorgen wegen Gesundheitsaspekten oder Nährwerten
zu machen.
© 2002 Robert Adé