Im Mittelalter war
die Pflanze ein Bestandteil von "Hexensalben", die zu sexuellen
Exzessen benutzt wurden. Das durch den Eisenhut herbeigeführte
Hautkribbeln wurde unter dem Einfluss halluzinogener Inhaltsstoffe als
Wachsen von Federn interpretiert.
Der blaue Eisenhut ist
die giftigste Pflanze, die in unseren Breiten wächst. Schon beim Pflücken
kann es durch den Kontakt zu Hautentzündungen und schweren Vergiftungen
kommen. Giftig ist die gesamte Pflanze, vor allem die Wurzeln und Samen.
Seltsamerweise wird der Eisenhut trotzdem gerne als Zierpflanze in Gärten
angebaut.
Die Giftwirkung entsteht durch den hohen Gehalt an Aconitin. Aconitin ist
eines der stärksten Pflanzengifte. Die tödliche Dosis für einen Menschen
liegt zwischen 1 und 10 mg/kg Körpergewicht. Die Vergiftungserscheinungen
äußern sich in Krämpfen, Atemnot, Erbrechen, Herzversagen bis hin zu
tödlicher Atemlähmung.
Deshalb werden medizinisch nur Pflanzenzubereitungen
mit exakt eingestelltem Aconitinpegel angewandt. Die therapeutische
Bandbreite (die Spanne zwischen den heilenden Effekten und einer
Giftwirkung) ist sehr gering.
Verwendet werden die Wurzelknollen, von denen der Verzehr von zwei Gramm
bereits tödlich sein kann.
Der blaue Eisenhut steht unter Naturschutz.