Blauer Eisenhut

www.heilpraktik.de
zur Startseite - Heilpflanzen
zur Startseite - Homöopathische Mittel

 

Der Blaue Eisenhut (auch Mönchskappe, Würgling, Ziegentod und Echter Sturmhut genannt) ist die giftigste Pflanze, die in unseren Breiten wächst.

   

Schon beim Pflücken kann es durch den Kontakt zu Hautentzündungen und schweren Vergiftungen kommen. Giftig ist die gesamte Pflanze, vor allem die Wurzeln und Samen. Seltsamerweise wird der Eisenhut trotzdem gerne als Zierpflanze in Gärten angebaut.

Die Giftwirkung entsteht durch den hohen Gehalt an Aconitin. Aconitin ist eines der stärksten Pflanzengifte. Die tödliche Dosis für einen Menschen liegt zwischen 1 und 10 mg/kg Körpergewicht. Die Vergiftungserscheinungen äußern sich in Krämpfen, Atemnot, Erbrechen, Herzversagen bis hin zu tödlicher Atemlähmung.

Deshalb werden medizinisch nur Pflanzenzubereitungen mit exakt eingestelltem Aconitinpegel angewandt. Die therapeutische Bandbreite (die Spanne zwischen den heilenden Effekten und einer Giftwirkung) ist sehr gering. Von Selbstversuchen aus eigener Ernte muss dringend abgeraten werden.

Früher wurden die Knollen von der Schulmedizin bei Gelenkerkrankungen, Muskel- und Nervenschmerzen und Trigeminusneuralgie verabreicht, was nicht selten mit dem Tod des Patienten endete.

In der Homöopathie wird der Blaue Eisenhut unter dem Namen Aconitum (napellus) eingesetzt bei:
akuten Fieberzuständen, Neuralgien, Stenocardie (Brustschmerzen bei koronarer Herzkrankheit), Endocarditis (Entzündung der Herzinnenhaut) und Pericarditis (Herzbeutelentzündung).
Aconitum wird verordnet, wenn Beschwerden plötzlich und heftig beginnen, z.B. bei Erkältung, Bindehautentzündung, Grippe, Fieber und Entzündungen, bei starker körperlicher und psychischer Ruhelosigkeit, bei Furcht und Angst bis hin zur Todesangst.
Psychologisch gesehen soll der Eisenhut dabei helfen,
überholte Vorstellungen loszulassen und furchtlos zu sich selbst zu stehen.

Das Homöopathikum wird aus den Wurzelknollen gewonnen, von denen der Verzehr von zwei Gramm bereits tödlich sein kann.

Aconitum lycoctonum wird aus dem Gelben Eisenhut hergestellt und bei Lymphdrüsenentzündung und Mandelentzündung eingesetzt.

Eisenhuttinktur ist oft einer von vielen Bestandteilen in Hustensirup. Das Hauptalkaloid Aconitin wird bei Gesichtsneuralgien verwendet (Trigeminusneuralgie).

Verdünnte Tinkturen werden häufig in Fertigarzneimitteln und in der Homöopathie gebraucht. Äußerlich werden sie bei Rheuma und Neuralgien eingesetzt.

In früher Zeit wurde die Pflanze als Pfeilgift verwendet und sie war ein Bestandteil von "Hexensalben". Das durch sie herbeigeführte Hautkribbeln wurde unter dem Einfluss von anderen halluzinogenen Inhaltsstoffen als "Wachsen von Federn" interpretiert.

Gemüsebrühen, in denen Eisenhutblätter mitgekocht wurden, waren im Mittelalter ein beliebtes Mittel für Mordanschläge. Das ist heutzutage etwas aus der Mode gekommen und der Pathologe im nächsten "Tatort"-Krimi wäre damit sicher überfordert.

Der Blaue Eisenhut ist eine gesetzlich besonders geschützte Art nach Bundes-Naturschutz-Gesetz. In Bayern steht die Art auf der Vorwarnstufe der "Roten Liste".

Unter der lateinischen Bezeichnung Aconitum lycoctonum gibt es den Eisenhut auch in gelber Farbe. Lycoctonum bedeutet soviel wie "Wolfstöter", ein Hinweis auf die frühere Verwendung als Giftköder für Raubtiere. Der Gelbe Eisenhut enthält in allen Pflanzenteilen das Alkaloid Lycaconitin welches ähnlich giftig ist, wie das Aconitin im Blauen Eisenhut.


 

 


Foto mit freundlicher Genehmigung von www.botanikus.de


Bei Beschaffungsproblemen gibt man "Kräutershop",  "Ethnobotanischer Fachhandel", oder "Online Apotheke" in eine Suchmaschine ein.

Benutzerdefinierte Suche