Wegen des enthaltenen Chinins wurde die Rinde des bis zu 20 Meter hoch
wachsenden Gelben Chinarindenbaumes früher als Medikament gegen Malaria und
Fieber eingesetzt. Neben Chinin, das industriell extrahiert wird, ist auch
Chinidin enthalten. Aus dem Roten Chinarindenbaum wird ein Medikament gegen
Verdauungsbeschwerden, Blähungen, Appetitlosigkeit und Völlegefühl
hergestellt.
Die Rinde wird entweder von gefällten oder wachsenden
6-10 Jahre alten Bäumen geschält. Chinarinde kann als Tee zubereitet werden, wird aber auch in Form von
Extrakten angeboten.
Äußerlich angewandt eignet sich die Chinarinde wegen ihrer
zusammenziehenden Eigenschaften zur Behandlung von Schorf und Wunden.
In der Homöopathie wird das aus der Baumrinde hergestellte
Therapeutikum China officinalis bei Erschöpfungszuständen
verordnet, wie sie nach langer Krankheit oder Flüssigkeitsverlust
entstehen.
Alle Malaria-ähnlichen Symptome wie Fieber, Schüttelfrost,
Schweißausbrüche, Durstgefühle, Berührungsempfindlichkeit,
Kopfschmerzen, Nasenbluten und Ohrensausen können mit China
officinalis behandelt werden.
Weitere Indikationen sind Verdauungsstörungen, Blähungen, Durchfall
und Bauchkrämpfe.Von der Persönlichkeit her
ist der China-Typus nur schwer greifbar. Er erscheint rätselhaft und
vereinigt in sich widersprüchliche Elemente wie Kritikvermögen und
Furchtsamkeit, gepaart mit oft extremer körperlich-sinnlicher
Empfindsamkeit.
Die Chinarinde war das erste homöopathische Medikament überhaupt und
brachte den deutschen Arzt Samuel Hahnemann auf den Einfall, dass
Stoffe, die bestimmte Symptome hervorrufen in verdünnter Form
Krankheiten heilen können, die ähnliche Symptome bewirken.
Er berichtet:
„Ich nahm des Versuchs halber etliche Tage zweimahl täglich
jedesmahl vier Quentchen gute China ein; die Füse, die
Fingerspitzen, u.s.w. wurden mir erst kalt, ich ward matt und
schläfrig, dann fing mir das Herz an zu klopfen, mein Puls ward hart
und geschwind, eine unleidliche Aengstlichkeit, ein Zittern (aber
ohne Schauder), eine Abgeschlagenheit durch alle Glieder; Dann ein
Klopfen im Kopfe, Röthe der Wangen, Durst, kurz alle mir sonst beim
Wechselfieber gewöhnlichen Symptome erschienen nacheinander; doch
ohne eigentlichen Fieberschauder.“
Allerdings konnte Hahnemanns Versuch bis heute weder von Homöopathen
noch von Medizinern erfolgreich reproduziert
werden. |
|
|
|
|
Bei
Beschaffungsproblemen gibt man "Kräutershop", "Ethnobotanischer
Fachhandel", oder "Online Apotheke" in eine Suchmaschine ein.
|