Die Meisterwurz wurde im Mittelalter zeitweilig als Allheilmittel benutzt
und galt als eines der vornehmsten Kräuter. Wegen ihrem Gehalt an
Cumarinderivaten und ätherischem Öl wurde sie gerne bei Appetitlosigkeit,
Verdauungsstörungen und Magenverstimmung verordnet. Mitunter kam sie auch
als harntreibendes Mittel bei Rheuma und Gicht zum Einsatz. Paracelsus
empfahl sie aber auch bei Maul- und Klauenseuche und zur Behandlung der
Pest.
Die Wurzelstöcke werden im Frühjahr oder im Spätherbst ausgegraben, von
den Ausläufern befreit und zum Trocknen ausgelegt. Aus der Wurzel werden
Tees oder alkoholische Auszüge bereitet oder das ätherische Öl gewonnen.
Anhänger der Hildegard-Medizin empfehlen Meisterwurzwein als Heilmittel
bei Grippe und Lungenentzündung.
Heute wird die Pflanze in der Volksheilkunde kaum noch eingesetzt.
Die Meisterwurz (Peucedanum ostruthium) stammt ursprünglich aus den Alpen
und den Pyrenäen, ist inzwischen aber auch in weiten Teilen des europäischen
Flachlandes anzutreffen, vor allem an Bachufern und auf feuchten Wiesen.