Die Mistel wächst als Schmarotzer
buschartig auf Bäumen und entzieht diesen Nährstoffe. Ihre Heilwirkung ist
schon seit Alters her bekannt und sie wurde bei Bluthochdruck,
Verdauungsbeschwerden, Lungen- und Herzleiden, Blutungen und Gicht
eingesetzt. Heutzutage wird sie hauptsächlich zur begleitenden Krebstherapie
verwendet.
Die das Immunsystem stärkenden Inhaltsstoffe der
Mistel aktivieren die Selbstheilungskräfte des Körpers und unterstützen
dadurch konventionelle Krebstherapien. Die stimmungsaufhellende und
euphorisierende Wirkung der Pflanze gibt dem Patienten zusätzlich mehr
Lebensqualität.
In der Homöopathie wird die Mistel unter der Bezeichnung
Viscum album bei
chronischen Magen-Darm-Beschwerden, der arteriellen
Verschlusskrankheit und Durchblutungsstörungen
eingesetzt.
Für die Herstellung des Homöopathikums werden die Beeren und Triebe
zerkleinert und dann potenziert.
Im Gegensatz zur Laubholzmistel (Viscum album) wächst die
Eichenmistel (Loranthus
europaeus,
auch
Viscum quercinum)
bevorzugt auf Eichen und Kastanien. In der Homöopathie werden die
beiden Mittel fast nie voneinander unterschieden und für die
gleichen Anwendungszwecke eingesetzt. |
Die meisten der als wirksam erachteten Wirkstoffe
der Mistel sind Eiweiße und können nicht als Tees oder in Tablettenform
eingenommen werden, weil Eiweiße vom Magensaft zerstört werden.
Mistelpräparate werden daher meist als Injektionslösung unter die Haut
gespritzt. Bei der Injektion werden die Wirkungen auf das Immunsystem und
auf entartete Zellen ausgenutzt, bestimmte Immunzellen werden aktiviert und
dadurch die Tumorzellen dem Abbau durch das Immunsystem zugänglich gemacht.
Die Mistel ist eine Giftpflanze und enthält Viskotoxine und Lektine. Auch
bei exakter Dosierung durch den Arzt können Nebenwirkungen wie
Schüttelfrost, Fieber, Kopfschmerzen, Kreislaufstörungen und allergische
Reaktionen auftreten.