Der Sadebaum war früher in der Volksmedizin ein beliebtes Mittel um
Abtreibungen vorzunehmen. Da der Baum in allen Teilen giftig ist, kam es
aber häufig zu Todesfällen.
Verantwortlich für die Giftwirkung ist das im ätherischen Öl enthaltene
Sabinen.
Es kommt zu Erbrechen, Entzündungen des Magen- Darmbereichs, blutigen
Durchfällen und blutigem Urin. Bei entsprechender Dosierung kommt es zu
Krämpfen und zum Tod durch zentrale Atemlähmung. Äußerlich kann das Gift zu
Hauterkrankungen und Blasenbildung führen.
Die tödliche Dosis beträgt 6 Tropfen des ätherischen Öls oder 5 - 20 g
der Zweigspitzen. Bereits 1 g der Zweigspitzen können zu Vergiftungen
führen.
Es sind immer wieder Wacholderbeeren, die mit Sadebaumbeeren verunreinigt
waren, zum Aromatisieren von Gin verwendet worden. Zumindest in Spanien
werden Wacholderbeeren deswegen staatlich untersucht. Das beste
Unterscheidungsmerkmal zum Wachholder ist der stinkende Geruch des
Sadebaumes.
In der Homöopathie werden aus den Zweigspitzen
bereitete Essenzen bei Blasen- und Nierenerkrankungen, Koliken, Gicht und
drohender Fehlgeburt verordnet.