Die Tollkirsche ist ein giftiges Nachtschattengewächs und seit alters her als Bestandteil von "Hexensalben"
bekannt. Da es inzwischen aber kaum noch Hexen gibt, verwendet man sie als Mittel
bei Magen-, Darm, Blasen- und Gallenkrämpfen, bei Bronchialasthma,
Keuchhusten und Magengeschwüren.
Die Pflanze ist reich an Alkaloiden wie L-Hyosciamin, Atropin, Scopolamin,
Belladonnin, Tropin und Scopin.
Der Inhaltsstoff Atropin findet äußerlich als Augentropfen Verwendung.
Von einer Selbstmedikation ist unbedingt abzuraten, die Pflanze ist in allen Teilen
giftig, schon 0,1 Gramm Atropin wirken tödlich. Es kommt zu Erbrechen,
Herzjagen, Erregungszuständen, Bewusstlosigkeit und Tod durch Atemlähmung.
Die Giftwirkung wird bereits ab 3 Beeren (Kinder) oder 10 Beeren
(Erwachsene) oder ab 0,3 Gramm an Blättern erreicht.
In der Homöopathie wird die Tollkirsche unter der Bezeichnung
Belladonna als Grippemittel im weitesten Sinne verordnet, sei
die Grippe jetzt auch eine Erkältung mit Kopfschmerzen oder Fieber.
Immer wenn der Patient ein rotes Gesicht hat und schwitzt kann man
an Belladonna denken. Ebenso bei Mittelohrentzündungen,
Mandelentzündung, Pharyngitis und Asthma.
Bei einer
Trigeminusneuralgie ist die Tollkirsche ebenfalls einen Versuch
wert.
Der Belladonna-Typus neigt schon bei kleinsten
äußeren Anreizen zu Wutausbrüchen und bekommt leicht ein hochrotes
Gesicht. Ein falscher Ton genügt. Er hat eine lebhafte Fantasie, die
auch gerne bis hin zu Wahnvorstellungen gehen kann.
Typisch für Belladonna ist auch ein gesteigertes Interesse an
spirituellen und übersinnlichen Fragen. Die Nähe zu Dämonen, Engeln,
Geistern ist fast greifbar, Visionen und (Fieber-) Halluzinationen
sind nicht fern. |
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Foto mit freundlicher Genehmigung von:
www.botanikus.de
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