Die Beeren der Eberesche - Vogelbeeren genannt - werden von Alters her
wegen ihres hohen Vitamin C Gehaltes bei Erkältungskrankheiten roh oder zu
Mus eingekocht verzehrt.
Dennoch hält sich hartnäckig das Gerücht, die Vogelbeere sei giftig. Das
ist aber nicht der Fall. Der Genuß der rohen Beeren im Übermaß kann
allerdings wegen der enthaltenen Parasorbinsäure abführend wirken und
Reizungen der Magen-Darm-Schleimhaut verursachen. Durch Kochen wird die
Parasorbinsäure zu Sorbinsäure abgebaut, die gut verträglich ist und die
Beeren können dann auch in größeren Mengen gegessen werden.
In der Volksheilkunde wird die Vogelbeere als abführendes und
harntreibendes Mittel, sowie zur Anregung des Stoffwechsels eingesetzt. Die
getrockneten Blätter und Blüten der Eberesche finden in Tees gegen Husten,
Bronchitis und Magenverstimmungen Verwendung. Auch bei
Verdauungsbeschwerden, Hämorrhoiden, Rheuma und Gicht werden sie eingesetzt.
Früher wurde aus der Eberesche Sorbit gewonnen, ein Zuckeraustauschstoff
für Diabetiker.
Speziell in Österreich hat der Vogelbeerschnaps eine lange Tradition.
Wegen der aufwendigen Ernte und Verarbeitung und der geringen Ausbeute ist
der Schnaps aber ziemlich teuer.
Die Eberesche (Sorbus aucuparia) wächst in ganz Europa bis in subalpine
Bereiche.