Durchfall (Diarrhoe) entsteht, wenn der Darm nicht mehr in der Lage ist,
Wasser und Elektrolyte aus dem Kot wieder aufzunehmen. Die Ursachen dafür
können vielfältig sein.
Bakterielle oder virale Infektionen sind die häufigste Ursache einer
Diarrhoe, aber auch Lebensmittelvergiftungen oder Einnahme von Medikamenten
mit abführender Wirkung, wie z.B. Antibiotika. Genauso gut können psychische
Störungen oder Angst der Auslöser sein.
Infektionen mit Shigellen oder Salmonellen führen häufig zu blutigen
Durchfällen, ebenso Divertikulitis oder Morbus Crohn.
Erkrankungen des Dünndarms oder der Bauchspeicheldrüse sind ebenfalls
mögliche Ursachen.
Bei chronischer Diarrhoe muss die Diagnose durch einen Arzt abgesichert
werden.
Die Standardregel beim Aufenthalt in fernen Ländern heisst: "Koch es,
schäl es, oder vergiss es". Der berühmteste Durchfall heisst "Montezumas
Rache", holen kann man sich ihn in Mexiko, wenn man diese Regel nicht
befolgt.
Die Naturheilkunde bietet einige Möglichkeiten zur (begleitenden)
Therapie eines Durchfalls.
Die Ernährungstherapie empfiehlt:
In jedem Fall muss der Flüssigkeitsverlust durch ausreichendes Trinken
ausgeglichen werden. Eine Diät mit Kamillen- oder Pfefferminztee in
Kombination mit Zwieback ist ratsam, um die geschädigte Darmschleimhaut zu
beruhigen. Einem eventuellen Mangel an Mineralstoffen beugt man mit
Gemüsebrühe vor. Die Einnahme von Heilerde bindet vorhandene Giftstoffe im
Darm, geriebener Apfel ist ein altes Hausmittel, das auch von Kindern gerne
gegessen wird.
In der Pflanzenheilkunde werden Gerbstoff enthaltende Pflanzen empfohlen.
Den höchsten Gerbstoffgehalt unter den einheimischen Pflanzen hat die
Blutwurz (Potentilla tormentilla), aus der man Tee bereiten kann, der
allerdings überhaupt nicht gut schmeckt und deshalb als Einlauf verwendet
wird. Besser verträglich ist eine Blutwurz-Tinktur.
Das Kauen von getrockneten
Heidelbeeren ist ein altes Hausmittel, hier ist
allerdings "getrocknet" zu beachten, frische Heidelbeeren wirken leicht
abführend und steigern den Durchfall.
Ein Geheimtipp in der Pflanzenwelt ist die südafrikanische Uzarawurzel (Xysmalobium
undulatum), die die Darmperistaltik und Passagezeit normalisiert, ebenso wie
die
Myrrhe, die antiseptisch wirkt.
Die Biochemie nach Schüssler unterscheidet zwischen Konsistenz und Farbe
des Durchfalls:
wässrig-schleimig =
Natrium chloratum
blutig-schleimig =
Kalium chloratum
stinkend =
Kalium phosphoricum
blutig-eitrig =
Natrium phosphoricum
wässrig-gallig =
Natrium sulfuricum
Ein Standardmittel in der Homöopathie bei Durchfall ist
Okoubaka, gewonnen aus der Rinde des
westafrikanischen Okoubaka-Baumes.
Bei Durchfall wegen Prüfungsangst empfiehlt sich
Argentum nitricum,
ist der Durchfall von Fieber begleitet, wird zu
Ferrum phosphoricum geraten.
Bei psychischer Anspannung, die zu Durchfall führt, wird zu
Zincum
metallicum geraten.
© 2013 Robert Adé