Somatic Experiencing
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Somatic
Experiencing stellt ein integratives Therapieverfahren dar, welches bei der
Behandlung von Erwachsenen, die als Kinder körperliches und/oder emotionales
Trauma erlitten haben, körper- und gesprächspsychotherapeutische Elemente
verbindet.
Peter Levine nennt seine
Therapiemethode „somatic experiencing“, (körperliches Erfahren), oder „Renegotiation“,
(Bewältigung).
Da wildlebende Tiere, obwohl sie
in der Natur regelmäßig traumatisierende Erfahrungen machen, die natürliche
Fähigkeit besitzen, aus dem erstarrten Zustand wieder herauszukommen, kann
man annehmen, dass auch wir Menschen über diese instinktive Fähigkeit
verfügen. Auf diesem Gedankengang und dieser Erfahrung basiert Levines
Therapieansatz. Er versteht posttraumatischen Stress nicht als Krankheit,
sondern als reversiblen Zustand.
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Diesem
Ansatz zugrunde liegt ein Verständnis von Trauma, das P. Levine (1998) wie
folgt beschreibt:
„Die langfristigen, beängstigenden und oft bizarren Symptome der
posttraumatischen Belastungsstörung ( PTBS) entwickeln sich, wenn wir das
Eintreten in den Zustand der Immobilität oder des Erstarrens, das Verweilen
darin und das spätere Wiederaustreten nicht zu einem natürlichen Abschluss
bringen können. Wir können das „Auftauen“ bewusst unterstützen“...
Er beschrieb eine Antilope, die von einem Geparden verfolgt wurde.
„Das Nervensystem der jungen Antilope, die vor dem Geparden flieht, ist so
stark erregt, dass das Tier mit 100 Stundenkilometern laufen kann. Doch
sobald der Gepard sein Opfer erreicht, bricht die Antilope zusammen und regt
sich nicht mehr. Äußerlich wirkt sie wie tot, doch befindet sich ihr
Nervensystem immer noch in jenem Erregungszustand der erforderlich ist,
damit sie die hohe Geschwindigkeit laufen kann...
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Durch die Diskrepanz zwischen dem auf Hochtouren laufenden Nervensystem und
der äußeren Bewegungslosigkeit entsteht im inneren des Körpers eine
gewaltige Unruhe, die mit der Energie eines Tornados vergleichbar ist.“...
„Ein bedrohter Mensch muss (ebenso wie die Antilope) nach Abklingen der
Gefahr die gesamte mobilisierte Energie wieder auflösen, um den Zustand der
Bedrohung zu überwinden, denn sonst entsteht ein dauerhaftes Trauma“....
“Die verbliebene Energie entlädt sich nicht einfach, sondern verbleibt im
Körper..“ (Levine, 1997) ...um den Menschen von den daraus resultierenden
Symptomen (z.B. Ängste, Depressionen, psychosomatische Störungen,
Verhaltensauffälligkeiten, Schrei-Baby-Syndrom) zu befreien, muss der
gewaltige Energieüberschuss vorsichtig abgeleitet werden.
Das
ganzheitliche innere Empfinden kann ein Schlüssel sein, um den durch ein
Trauma entstandenen Energiestau aufzulösen und um sich des Prozesses bewusst
zu werden, der durch das traumatisierende Ereignis entstand und im
Heilungsprozess rückgängig gemacht, bzw. abgeschlossen werden muss. Es würde
also das Verbindungsglied zwischen körperlichen und mentalen (bewussten)
Prozessen darstellen können.
Text von:
HP Juliane Gerstberger
Monumentenstr. 37
10829 Berlin
030-78 71 07 61
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