Alle Teile der Pflanze sind giftig. Sie enthalten die
Alkaloide L-Hyosyamin, Atropin und L-Scopolamin. Die
Vergiftungserscheinungen ähneln denen der
Tollkirsche.
Das Kraut der Pflanze wird zur Herstellung von
Asthmazigaretten verwendet, während die Samen zur Gewinnung der Alkaloide
dient.
In der modernen Medizin werden die Alkaloide des weißen
Stechapfels manchmal als Krampflöser bei Asthma bronchiale und Keuchhusten
aber für diesen Anwendungszweck gibt es heutzutage wirksamere und sicherere
Medikamente.
Neben der medizinischen Bedeutung wurde und wird der
Stechapfel als Rauschmittel zur Bewusstseinsveränderung verwendet.
Priester benutzten die Pflanze, um die Geister der Ahnen zu
kontaktieren. Die Pflanze wurde im europäischen Raum auch mit der
mittelalterlichen "Flugsalbe" in Verbindung gebracht.
Man verbrannte Stechapfelsamen
auf glühender Kohle und atmete den Rauch ein. Dadurch gerieten die
Anwesenden in einen zauberartigen Rauschzustand
und es kam gerne zu erotischen
Ausschweifungen. In Arabien wurde der Stechapfel auch Getränken und Tabak
beigemischt, um solche euphorischen Zustände herbeizuführen.