Das ätherische Öl der Wacholderbeere hat eine starke harntreibende
Wirkung, die auf den hohen Terpineolgehalt der Beere zurückzuführen ist.
Wacholder wird häufig bei Entzündungen der Harnblase verordnet, oft in
Kombination mit anderen harntreibenden Drogen in Fertigpräparaten, oder als
Teezubereitung mit den reifen, getrockneten Beeren.
Wacholderöl findet sich als Bestandteil von Einreibungen und Salben. Die
hautreizenden Eigenschaften des alpha-Pinens führen zu einer verbesserten
Durchblutung. Hierbei können aber allergische Reaktionen wie
Hautentzündungen mit Blasenbildung auftreten.
Wacholcherextrakte werden als Badezusatz bei muskelentspannenden
Vollbädern verwendet.
Die Wacholderbeere hat auch einen festen Platz als Gewürz (z.B. bei
Sauerkraut und Wildbraten) und wird bei der Herstellung von Kräuterlikören
und Wacholderschnäpsen eingesetzt.
Das ätherische Öl wird durch Wasserdampfdestillation aus reifen,
getrockneten Wacholderbeeren gewonnen. Hauptbestandteile sind: Die
Kohlenwasserstoffe alpha-Pinen, Sabinen und Myrcen.
Eine Überdosierung führt zu Nierenschmerzen, Nierenversagen und
Leberschädigung. Ferner wird die Herztätigkeit und Atmung gesteigert, es
können auch Krämpfe auftreten. Die maximale Dosierung liegt bei 2 Gramm.
Bei Nierenerkrankungen und während der Schwangerschaft sollen
Wacholderprodukte nicht angewandt werden.
Beim Selbersammeln besteht eine Verwechslungsgefahr mit dem giftigen
Sadebaum.