Allergien sind ein weites Feld in Medizin und Naturheilkunde. Der Mensch
kann gegen alles mögliche allergisch, aber auch gegen gar nichts. Die
Erscheinungsform einer Allergie kann von Pünktchen auf der Haut bis hin zum
anaphylaktischen Schock mit Kreislauf- und Atemstillstand reichen. Auslöser
einer Allergie kann vieles sein, Bienengift, Hausstaubmilben, Kiwis,
Tomaten, Ananas, Erdnüsse, Metalle, Gewürze, Pollen, Schimmelpilze,
Penicillin, was auch immer. Sogar von einer „Katzenkratzallergie“ ist bei
Wikipedia zu lesen. Bei dieser Vielfalt an Auslösern ist es oft nicht
leicht, den Grund für eine Allergie zu erkennen. Am meisten verbreitet ist
die Pollenallergie, die zu Heuschnupfen, Bindehautentzündung und
allergischem Asthma führt.
Die Ursachen für Allergien liegen oft noch im Dunkeln. Tatsache ist, dass
die Anzahl von allergisch bedingten Erkrankungen wie Alveolitis,
Neurodermitis, Heuschnupfen, Asthma und Urtikaria immer mehr zunimmt. Nicht
zuletzt scheint dafür unser „moderner“ Lebensstil verantwortlich zu sein,
der immer neue Kontakte mit vom Körper nicht gewöhnten Fremdstoffen zulässt,
wie Farbstoffe, Konservierungsmittel oder exotische Früchte.
Auch das „immunologische Training“ im Kindesalter wird zunehmend
vernachlässigt und durch mehr und mehr Sterilität ersetzt, die dem Körper
weniger Chancen einräumt, Abwehrstoffe gegen fremde Substanzen zu
entwickeln. War früher der Stammspruch eines Landarztes „Ein Pfund Dreck pro
Jahr braucht das Kind“, so wird heute beim kleinsten Kratzer zur
Tetanusspritze und zur antiseptischen Wundbehandlung gegriffen.
Um den Auslöser einer Allergie zu identifizieren kennt die Schulmedizin eine
ganze Reihe von Untersuchungsmethoden wie Hauttest, Expositionstest,
Suchdiät, Pricktest, Scratchtest, Intrakutantest, Epikutantest und
serologische Untersuchungen. Bei Lebensmittelallergien kann der Patient auch
ohne ärztliche Betreuung aktiv werden. Wer nach dem Essen einer Erdbeere ins
Schwitzen gerät, isst in Zukunft einfach keine Erdbeeren mehr und alles ist
gut.
Hilft bei einem anaphylaktischen Schock nur der Notarzt mit Adrenalin,
Plasmaexpandern und Glukokortikoiden, so kann bei nicht lebensbedrohlichen
Allergien die Naturheilkunde wertvolle Maßnahmen anbieten.
Pflanzen, die den Stoffwechsel anregen, helfen bei der Ausschwemmung von
Substanzen, die den Körper belasten. Dies sind z.B.
Löwenzahn,
Salbei-Gamander und die
Brennessel.
Bei allergischen Hauterkrankungen rät die Homöopathie zu
Cardiospermum, bei
Schnupfen und Erkrankungen der Nasenschleimhaut zu
Luffa und bei Asthma oder
Heuschnupfen zu
Galphimia glauca.
Bei Nahrungsmittelallergie kann eine „Suchdiät“ durchgeführt werden. Dazu
reduziert man die Speisekarte erst einmal auf Wasser und Zwieback. Treten
immer noch allergische Erscheinungen auf, liegt es wohl am Zwieback und man
lässt diesen probehalber auch noch weg. Nach und
nach nimmt man ein Gericht nach dem anderen der gewohnten Ernährung wieder
zu sich, bis man den Auslöser gefunden hat. Bei komplexen Gerichten muss das
nicht unbedingt zum sofortigen Erfolg führen. Treten allergische
Erscheinungen beim Genuss von z.B. Fleischsalat auf, muss das nicht
unbedingt am Salat liegen, der Verdacht sollte zuerst auf das enthaltene
Konservierungsmittel Benzoesäure fallen, was man durch den Verzehr von
anderen Fertiggerichten, die Benzoesäure enthalten, leicht überprüfen kann.
Produkte aus biologischem Anbau und frei von Aromastoffen, Farbstoffen und
Konservierungsmitteln sind vorzuziehen, wenn es denn die Finanzen erlauben.
Allerdings, soviel muss gesagt werden, auch ein vollbiologisches Produkt wie
etwa eine Birkenpolle kann eine Allergie auslösen. Bio ist nicht unbedingt
gleichzusetzen mit risikofrei.
Bei einer Allergie auf Hausstaubmilben, denen man kaum entgehen kann, sollte
man über einen Wohnungswechsel in die Berge nachdenken, wenn es der
Arbeitsplatz erlaubt. Über 1500 Meter Höhe können die Milben nicht
existieren. Zumindest einen Wanderurlaub in den Alpen sollte man sich ab und
zu gönnen.
Eher unbeliebt sind wohl Maßnahmen, die der Abhärtung dienen und zu einer
Stärkung des Immunsystems führen, als da wären: Wechselduschen, viel
Aufenthalt an der frischen Luft, Bewegung, Sport.
© 2013 Robert Adé