Adipositas ist eine pathologische
Fettleibigkeit. Wenn das Körpergewicht das Normalgewicht dauerhaft um mehr
als zwanzig Prozent übersteigt, liegt Adipositas vor.
Das Normalgewicht berechnet man so: Körpergröße in Zentimeter minus 100.
Soviel Kilogramm sollte man maximal wiegen.
Es gibt verschiedene Ursachen der Adipositas.
Der Therapeut muss feststellen, ob die Krankheit physische (z.B.
Hormonstörungen, Schilddrüsenfehlfunktionen) oder psychische Ursachen hat.
Auch genetisch bedingte Veranlagungen kommen in Frage.
Die Fettsucht wird auch durch ständige Diätkuren
oder Fressanfälle verursacht. Die Nahrungsaufnahme dient dem Patienten oft
als Ersatzbefriedigung emotionaler Bedürfnisse oder zur Kompensierung von
psychischen Reaktionen, mit denen er nicht richtig umgehen kann, wie zum
Beispiel Trauer, Wut oder Überforderung.
Fettleibigkeit kann Ursache für hunderte von
Krankheiten und psychischen Störungen sein.
Adipositas ist eine chronische Erkrankung. Für die
Therapie müssen deshalb oft mehrere Jahre eingeplant werden. Es ist auch
ratsam, dass sich der Patient einer Verhaltenstherapie unterzieht und im
Rahmen des Möglichen seine körperlichen Aktivitäten steigert.
Die Naturheilkunde bietet bei Adipositas reichlich Möglichkeiten zur
Therapie.
Als erstes wäre natürlich die Ernährungstherapie zu nennen, falsche
Ernährung gehört zu den Wurzeln der Fettleibigkeit.
Dauerhaften Erfolg kann nur eine Ernährungsumstellung auf Vollwertkost mit
reduziertem Fettanteil bringen. Mangelnde Aufnahme von Mineralstoffen und
Vitaminen löst einen sogenannten „Reizhunger“ aus, den der Körper durch
vermehrte Nahrungsaufnahme ausgleichen will. Der Erkrankte löst dieses
Problem gerne mit kalorienreicher, aber minderwertiger Nahrung. Ein Burger
mit Pommes ist hier nicht die Optimallösung.
Gebratenes Fleisch aller Art – überhaupt gebratene Gerichte - sollte
gemieden werden, Vegetarier leiden nur selten unter Übergewicht.
Auf der Abschussliste sollten auch stehen: Zucker, Weißmehl, süße Getränke,
Bier und überhaupt Alkohohl im Übermaß.
Ballaststoffe in der Nahrung steigern das Sättigungsgefühl. Anstatt Mittag-
und Abendessen lieber mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt
dämpfen den Heißhunger.
Auch wenn das Angebot riesig ist, Diäten sind bei Adipositas keine
Wunderwaffe. Abzuraten ist vor allem von „harten“ Kurzzeitdiäten, bei denen
man vielleicht ganz schnell 10 Kilo abnimmt, nur um sie sich hinterher
wieder anzuessen. Dies verwirrt den Körper nur, weil er sich nach jeder
Hungerphase auf schlechte Zeiten einstellt und umso mehr Fett zu speichern
versucht. Dauerhaften Erfolg bringt meist nur eine langfristige
Nahrungsumstellung.
Für träge Patienten mit gesteigertem Verlangen nach Süßigkeiten empfiehlt
die
Homöopathie
Calcium carbonicum, fettleibigen Patienten die zu
Verstopfung neigen wird
Graphites nahegelegt, kommt auch noch Schwermut
hinzu rät man zu
Aurum.
Anhand der Gemütssymptome des Patienten können aber auch andere Mittel zum
Einsatz kommen, zum Beispiel
Antimonium crudum,
Calcium sulfuricum, Carbo
vegetabilis,
Capsicum,
Ferrum metallicum,
Kalium bichromicum oder
Pulsatilla.
Ein weiterer Faktor bei Adipositas ist Bewegungsmangel, den man aber mit ein
wenig Disziplin leicht beherrschen kann. Fitnesscenter gibt es wie Sand am
Meer, im Sommer kann man schwimmen gehen oder sich auch nur in der Sonne
wälzen, eine Liegestütze ist schnell gemacht, am nächsten Tag vielleicht
sogar zwei, dann eventuell drei, jede Art von Bewegung ist von Vorteil. Das
Drücken einer Taste auf der Fernbedienung vom Fernsehgerät fällt aber nur
bedingt unter „Bewegung“.
Es gibt zahlreiche pflanzliche Mittel zum Einsatz bei Adipositas.
Senna und
Faulbaum wirken abführend, stören damit aber den Elektrolyt- und
Wasserhaushalt. Pflanzliche – wie auch chemische - Abführmittel sind nicht
unbedingt empfehlenswert.
Zur Verstärkung des Sättigungsgefühls kann Topinambur eingenommen werden,
zur Reduzierung des Hungergefühls kann man auf Mate-Tee zurückgreifen.
Der
Johannisbrotbaum entwickelt als Frucht eine Schote, das Johannisbrot.
Aus dieser wird ein Mehl hergestellt, das unverdaulich ist und keinen
Nährwert besitzt. Damit werden Nahrungszubereitungen angedickt und - da es
das Hungergefühl nimmt - Diätmittel für Schlankheitskuren damit
angereichert.
Medikamentöse Unterstützung sollte nur unter
ärztlicher Aufsicht durchgeführt werden.
© 2002 Robert Adé