Bei einem Lymphödem wird der Abfluss der Lymphe beeinträchtigt und es
kommt zu einer chronischen Einlagerung von Gewebeflüssigkeit in
Gewebespalten, vorzugsweise an Zehen, Unterschenkel und Kniebeuge.
Das Ödem zeigt sich in drei Stadien.
Stadium 1 zeigt sich in einer weichen Schwellung, verursacht durch den
Flüssigkeitsstau, lässt sich gut eindrücken und geht zurück, wenn man die
Extremität hochlagert. In diesem Stadium spricht ein Lymphödem noch gut auf
Behandlungen an.
In Stadium 2 vermehrt (Fibrose) und verhärtet (Induration) sich das
Bindegewebe zusätzlich zur Flüssigkeitsansammlung. Die Schwellung lässt sich
nicht mehr eindrücken, in diesem Stadium lässt sich das Lymphödem kaum mehr
rückgängig machen.
In Stadium 3 kommt es durch die Volumenzunahme zu Entstellungen der
betroffenen Gliedmaßen mit verhärteter und stark verdickter Haut
(Elefantenhaut), dieses Stadium nennt man „Elephantiasis“.
Das Lymphödem tritt meist nur auf einer Körperseite auf und kann durch eine
angeborene Minderentwicklung des Lymphsystems entstehen, aber auch durch
Entzündungen, Tumore, Operationen oder Strahlenschäden hervorgerufen werden.
Schulmedizinisch wird in den Anfangsstadien eine Besserung durch die
manuelle Therapie,
Lymphdrainage und Kompressionsbehandlung (spezielle
Strümpfe, Ärmel, Handschuhe) angestrebt, in fortgeschrittenen Stadien muss
eine Operation erwogen werden. Die Lymphdrainage wird von speziell
ausgebildeten Physiotherapeuten durchgeführt, gehört aber auch in das
Behandlungsspektrum von Heilpraktikern. Gute Ergebnisse kann auch eine
Fußreflexzonenmassage zeigen.
Die Planzenheilkunde setzt auf den
Steinklee und die
Roßkastanie, die lymphableitende und schwellungsberuhigende Wirkungen zeigen.
In der
Homöopathie rät man bei akuten Schwellungen zu
Apis mellifica, bei Drüsenverhärtungen zu
Carbo animalis, bei einer Neigung zu Geschwüren wird
Arsenicum album empfohlen.
Auch eine Behandlung mit
Blutegeln kann deutliche Ergebnisse zeigen. Durch
die lokale Entstauung wird der Fluss von Blut und Lymphe angeregt.
Unterstützend wirkt eine gesunde Ernährung mit viel Gemüse, Obst und
Vollkornprodukten. Es gibt auch spezielle Bewegungstherapien, die auf den
Ort des Ödems abgestimmt sind. Hitze und Kälte sollten gemieden werden,
Sonnenbaden und Eispackungen verschlimmern das Ödem nur.
© 2013 Robert Adé