Die Anämie - auch Blutarmut genannt - ist ein Mangel an roten
Blutkörperchen. Der Hämoglobinwert ist erniedrigt. Durch den damit verbundenen Eisenmangel in den Erythrozyten
wird der Körper nur unzureichend mit Sauerstoff versorgt. Die Patienten
sehen häufig blass aus und klagen über Erschöpfungszustände. Die
Eisenmangelanämie ist die in Europa am häufigsten vorkommende
Erscheinungsform der Anämie.
Die Erkrankung kann zwei Ursachen haben: Entweder erhöhter Verbrauch von
Erythrozyten durch Blutverlust oder vorzeitigem Abbau oder eine gestörte
Neubildung der Zellen im Knochenmark, zum Beispiel durch einen Mangel an
Substanzen, die für die Produktion von Erythrozyten notwendig sind, wie
Eisen, Folsäure oder Vitamin B12.
Bei einer Unterversorgung mit diesen Substanzen kann durch Gabe von
entsprechenden Präparaten geholfen werden, bei Störungen oder Tumoren im Knochenmark
selbst bleibt als letzter Ausweg oft nur eine Knochenmarkstransplantation.
In der Schulmedizin steht immer die Therapie der Grunderkrankung, die den
Eisenmangel hervorruft im Vordergrund. Eine medikamentöse Eisenzufuhr wird
meist zusätzlich angewandt, allerdings werden solche Tabletten vom Magen
schlecht vertragen, Übelkeit ist eine häufige Nebenwirkung. Calcium
vermindert die Aufnahme von Eisen, daher muss auf den gleichzeitigen Verzehr
von Milch oder Milchprodukten verzichtet werden. In Ausnahmefällen können
Eisen-Präparate auch mittels Infusionen zugeführt.
Bevor eine naturheilkundliche Behandlung beginnt, muss zunächst die Ursache
eines Eisenmangels abgklärt werden. Dann sollte eine angepasste
Ernährungsumstellung erfolgen. Reich an Eisen sind Fleisch, Hülsenfrüchte,
Vollkornprodukte und alle schwarzen Beeren.
Vitamin C verbessert die Eisenaufnahme, daher sollten zum Essen
entsprechende Getränke bereitstehen, z.B. frischgepresster Orangensaft.
Die Gerbsäure Tannin bildet mit Eisen schwer lösliche Komplexe. Sie ist
enthalten in schwarzem Tee, Kaffee, Cola und Rotwein, diese Getränke sollte
man erst nach Verdauung der Mahlzeit zu sich nehmen.
Das Gerücht über den unglaublich eisenhaltigen Spinat stammt von einem
Schreibfehler aus vergangener Zeit, bei dem das Komma um eine Stelle
verrutschte und hält sich seitdem hartnäckig.
Die Homöopathie verordnet gerne:
Ferrum phosphoricum (bei blasser Haut und Schwächeneigung)
Arsenicum album (bei Blässe, Abmagerung und Unruhe)
Phosphorus (bei erhöhter Blutungsneigung)
Chininum arsenicosum (bei Entkräftung und Kreislaufschwäche)
Mit Heilpflanzen kann man gegen Eisenmangel nicht viel ausrichten, man
müsste Unmengen der Kräuter essen. Unterstützend einsetzen kann man jedoch
Ackerschachtelhalm,
Quecke,
Brennessel,
Löwenzahn
Tausendgüldenkraut und
Blutwurz. Frische Pflanzen haben einen höheren Wirkungsgrad als
getrocknete.
© 2011 Robert Adé