Eine Depression kann unendlich viele Gesichter und Ursachen haben. Die
Palette reicht von „schlechter Laune“ über quälende Selbstzweifel bis hin
zum Suizid. Das gestörte Seelenleben kann sich auch auf eine große Anzahl
körperlicher Funktionen auswirken.
Bereits Hippokrates kannte diese Erkrankung und bezeichnete sie als
„Melancholie“. Den Gemütszustand beschrieb er als mutlos und traurig,
geprägt von Weltschmerz, Schwermut, Trübsinn und Selbstzweifeln.
„Normale“ Traurigkeit als Depression einzustufen, führt sicherlich etwas zu
weit. Typisch an einer Depression ist das Missverhältnis zwischen der
Traurigkeit und dem Auslöser dafür.
Man kann über den Tod seiner Katze traurig sein, aber deswegen in jahrelange
Depressionen zu verfallen ist eindeutig krankhaft.
Man unterscheidet verschiedene Arten der Depression:
Somatogene Depressionen haben eine körperliche Ursache, etwa Krankheiten wie
Schilddrüsenunterfunktion oder Gehirnerkrankungen.
Die endogene Depression wird oft durch zwischenmenschliche Beziehungen
ausgelöst, durch erzwungene Wohnugswechsel oder Vereinsamung.
Die neurotische Depression hat ihre Ursachen in ungelösten inneren
Konflikten, etwa frühkindlichen Traumen. Ein Mangel an Geborgenheit in der
Kindheit kann Jahrzehnte später bei entsprechendem Anlass übersteigert wieder
durchschlagen.
Weiters zu erwähnen sind: Erschöpfungsdepression, Wochenbettdepression,
klimakterische Depression, Altersdepression.
Leichte bis mittlere Depressionen können mit der Naturheilkunde befriedigend
behandelt werden.
Bei der Homöopathie ist eine ausführliche Anamnese unumgänglich, um das
passende Konstitutionsmittel zu finden. Je nach Ursache der Depression kann
praktisch jedes Homöopathikum zum Einsatz kommen. Am meisten verordnet
werden:
Acidum phosphoricum,
Anacardium,
Argentum nitricum,
Arsenicum album, Aurum
metallicum,
Calcium carbonicum,
Calcium phosphoricum,
Cimicifuga, Cocculus,
Hyoscyamus,
Hypericum,
Ignatia, Lilium tigrinum,
Lycopodium,
Mandragora e radice,
Natrium muriaticum,
Natrium sulfuricum, Platina, Psorinum,
Pulsatilla,
Sepia,
Staphisagria,
Sulfur,
Thuja, Tuberkulinum,
Zincum metallicum.
In der Pflanzenheilkunde wird die Spitzenposition konkurrenzlos vom
Johanniskraut belegt. Die antidepressive Wirkung der Inhaltsstoffe bei
leichten bis mittleren Depressionen ist in klinischen Studien nachgewiesen
und es existieren jede Menge Medikamente mit Johanniskraut als Basis.
Patienten mit schweren Depressionen gehören in die Hände eines Facharztes.
© 2013 Robert Adé