Die Leberzirrhose (Schrumpfleber) ist das Endstadium fast aller
Lebererkrankungen. Es kommt zu einer nicht rückbildungsfähigen Zerstörung
der Leberläppchen, die Leber vernarbt und bildet Knoten aus.
Ursache ist etwa in der Hälfte aller Fälle chronischer Alkoholmißbrauch, zu
einem Viertel chronische Virushepatitis. Männer sind mehr als doppelt so
häufig betroffen als Frauen, Männer sind allerdings auch die besseren
Alkoholiker.
Allgemeine Symptome im fortgeschrittenen Stadium sind Müdigkeit,
Gewichtsabnahme, Druckgefühl oder Schmerzen im Oberbauch, erhöhte Neigung
zum Schwitzen und verminderte Leistungsfähigkeit.
Eine fortschreitende Zirrhose führt früher oder später zu tödlichen
Komplikationen. Die Leber bildet erhöht Bindegewebe und engt die Blutgefäße
ein. Es entsteht ein Pfortaderhochdruck, die Milz vergrößert sich, die Venen
von Speißeröhre und Magen können sich erweitern und platzen. Dies führt zu
lebensbedrohlichen Magen-Darm-Blutungen.
Die Syntheseleistung der Leber wird beeinträchtigt, die Bildung von
Gerinnungsfaktoren vermindert, gesteigerte Blutungsneigung ist die Folge.
Auch die Entgiftungsfunktion ist gestört, es kann zu verschiedenen Störungen
des Gehirns kommen, die sich in psychischen Auffälligkeiten und
neurologischen Störungen äußern können (hepatische Enzephalopathie). Eine
schwere Folge ist das meist tödlich endende Leberkoma mit drastischen
Bewusstseinsstörungen.
Ob jetzt eine schulmedizinische oder eine naturheilkundliche Therapie
durchgeführt wird, Regel Nummer 1 heisst immer: Hände weg vom Alkohol. Auch
von Pflanzenauszügen oder homöopathischen Mitteln, die mit Alkohol
konserviert sind.
Die Pflanzenheilkunde setzt auf den in der
Mariendistel enthaltenen Wirkstoff
Silymarin, der als Tee, Extrakt oder Tinktur zur Behandlung von
Lebererkrankungen eingesetzt wird und die Neubildung von Leberzellen anregt.
Schöllkraut und
Artischocke stärken die Leber durch ihre
krampflösenden, choleretischen (den Gallenfluss fördernde) und
lipidsenkenden Eigenschaften.
In der
Homöopathie bedarf es einer ausführlichen
Anamnese, um das entsprechende auf die Gemütssymptome des Patienten zielende
Konstitutionsmittel zu finden. Konstitutionsmittel mit Bezug zu
Leberstörungen sind
Bryonia,
China officinalis,
Lycopodium,
Magnesium carbonicum,
Natrium sulfuricum,
Pulsatilla und
Sulfur.
Bei dumpfen Leberschmerzen wird
Taraxacum empfohlen, treten Leberleiden in
Kombination mit Verstopfumg auf, rät die Homöopathie zu Carduus marianus.
Eine Ernährungsumstellung auf vitaminreiche Vollwertkost ist zu
empfehlen, leicht verdauliche, kaltgepresste Pflanzenöle sollten bevorzugt
werden, Rohkost und Gemüse sollten gehäuft auf der Speisekarte stehen und
die Aufnahme von tierischem Eiweiß sollte reduziert werden. Eine
Normalisierung des Gewichtes sollte unbedingt angestrebt werden.
Feucht-warme Auflagen oder besser noch ein heißer Heublumensack auf der
Lebergegend haben eine gute Tiefenwirkung, fördern die Durchblutung und
wirken muskelentspannend.
Die Prognose bei einer Leberzirrhose ist allerdings schlecht. Meist endet
sie innerhalb einiger Jahre tödlich.
© 2013 Robert Adé