Bei Infekten der ableitenden Harnwege kann die Naturheilkunde wertvolle
Hilfe anbieten.
Die Ernährungstherapie rät zum Verzicht auf Kaffe, Gewürzen, Alkohol, Zitrusfrüchen, Fleisch, Spargel, Erdbeeren, Spinat, Milch und Speiseeis. All
diese Getränke oder Nahrungsmittel säuern den Urin und machen die
Beschwerden nur schlimmer.
Eine Vollwerternährung ist anzustreben. Säure kann mit basenbildenden
Stoffen neutralisiert werden, zum Beispiel mit Weißmehlprodukten, Gemüse,
Kartoffeln oder Blattsalaten. Um dem Körper basische Stoffe zuzuführen,
macht Gemüsebrühe als Getränk durchaus Sinn.
Die Pflanzenheilkunde rät zu Pflanzen mit harntreibender Wirkung, die den
Abgang von Primärharn fördern, aber den Elektrolythaushalt nicht durch
übermäßige Ausschwemmungen stören.
Birke,
Ackerschachtelhalm,
Katzenbart und
Goldrute erfüllen diese Bedingung. Zur Durchspülungstherapie werden diese
Pflanzen eingesetzt, weil mit zunehmender Harnmenge die Verweildauer im
Körper verkürzt und so die Bakterienvermehrung beeinträchtigt wird. Bei
Birke und Orthosiphon wirken vor allem die enthaltenen Kaliumsalze in diesem
Sinn. Auch die
Kartoffel enthält viel Kalium und wirkt harntreibend. Eine
antibakterielle Wirkung zeigen
Bärentraube,
Meerrettich und
Kapuzinerkresse
und sie werden deshalb oft mit harntreibenden Pflanzen kombiniert.
Warme Sitzbäder und warme Unterbauchauflagen lindern Schmerzen und
Krämpfe. Hier leistet die gute alte Wärmeflasche wertvolle Dienste.
Ansteigende Fußbäder können Linderung bringen. Man kippt dem Fußbad nach und
nach heißes Wasser hinzu, um die Temperatur zu erhöhen. Eine Beigabe von
Ackerschachtelhalm hat sich als wirkungsvoll erwiesen. Man sollte die
Temperatur nach und nach von 30 Grad auf 40 Grad erhöhen.
Bei plötzlichen Infekten nach Kälteeinwirkungen rät die
Homöopathie zu
Aconitum, bei Schmerzen beim Harnlassen zu
Cantharis, bei plötzlichem
Harndrang oder Jucken in der Harnröhre zu
Petroselinum.
© 2013 Robert Adé