Als Cholelithiasis bezeichnet man die Bildung von Gallensteinen. Diese
enstehen entweder in der Gallenblase oder in den Gallenwegen durch Eindicken
der Gallenflüssigkeit. Sie treten einzeln oder gehäuft auf und können unter
Umständen die ganze Gallenblase ausfüllen.
Etwa 70% aller Träger von Gallensteinen sind frei von Beschwerden, hier
wird die Cholelithiasis nicht behandelt. Treten als Symptome jedoch Krämpfe
und Schmerzen im rechten Oberbauch auf (Gallenkolik) ist eine Behandlung
unerlässlich.
Erste Maßnahme ist das Einstellen der Nahrungsaufnahme bei ausreichender
Flüssigkeitszufuhr durch Infusionen für 24 Stunden und der Verzicht auf
Nikotin. Anschließend wird der Patient auf Schonkost gesetzt. Als
medikamentöse Behandlung steht die Gabe von krampflösenden Spasmolytika und
Schmerzmitteln im Vordergrund. Letzte Maßnahme ist eine operative Entfernung
der Gallenblase.
Die Beseitigung der Steine durch Zertrümmerung mit Stoßwellen hat eine
relativ geringe Erfolgsquote und eine hohe Rückfallquote.
In der
Pflanzenheilkunde werden bei
Gallensteinen hauptsächlich
Schöllkraut,
Löwenzahn und
Artischocke eingesetzt. Diese Pflanzen
wirken positiv auf die Bildung von Gallenflüssigkeit in der Leber.
Boldo,
Gelbwurz und der
Erdrauch haben einen regulierenden Einfluss
auf die Gallensekretion.
Bei Krämpfen können
Schafgarbe und
Pfefferminze Hilfe bringen.
Bei Schmerzen in der Lebergegend oder bei Gallenkoliken rät die
Homöopathie zu
Chelidonium und
Colocynthis, bei Wechsel zwischen Durchfall
und Verstopfung nach einer Gallenblasenoperation zu Podophyllum.
Je nach Typus des Patienten können auch folgende homöopathische
Konstitutionsmittel mit Bezug zur Gallenblase eingesetzt werden:
Bryonia,
Calcium carbonicum,
China officinalis,
Kalium carbonicum,
Lycopodium,
Natrium sulfuricum und
Sulfur.
Wenn einer Leber- oder Gallenerkrankung eine Darmdysbiose zugrunde liegt,
kann eine mikrobiologische Therapie mit z.B. Colibiogen® die Leber
aktivieren, um aus dem Darm stammende giftige Stoffwechselprodukte zu
entsorgen.
Manchmal wird bei Gallensteinen eine „Teefastenkur“ empfohlen. Dies ist aber
mit Risiken verbunden, da bei einer Heilfastenkur wegen der unzulänglichen
Nahrungsversorgung die Bildung oder Vergrößerung von Gallensteinen gefördert
wird.
Sinn dagegen macht eine Rettichkur, bei der man schwarzen oder weißen
Rettich schält, zerkleinert und auspresst. ¼ Liter Saft über den Tag
verteilt zu sich nehmen, ist ein altes Volksheilmittel bei
Gallenwegserkrankungen.
In Fett gebratene oder gebackene Gerichte sollte man vermeiden, eine
Ernährung mit Vollwertkost ist zu bevorzugen.
Wärmeanwendungen (Heiße Rolle) sind insbesondere bei Koliken sinnvoll. Sie
wirken krampflösend und lindern den Schmerz.
© 2011 Robert Adé