Der Lumbago oder Hexenschuss sind Beschwerden im Bereich der
Lendenwirbelsäule, hervorgerufen durch Funktionsstörungen oder degenerative
Erscheinungen. Die Erkrankung gehört in den Bereich der
Lendenwirbelsyndrome. Im Gegensatz zum (pseudo)radikulärem LWS-Syndrom tritt
beim Lumbago keine Schmerzausstrahlung in die Beine auf.
Akute Schmerzen lassen sich meist auf ein Verhebetrauma zurückführen
(schwere Dinge schleppen, Koffer aus Auto heben),
die häufigsten Ursachen für chronische Schmerzen sind funktionelle Störungen, die durch
Fehlhaltungen oder Dauerbelastungen entstanden sind. Aber
auch degenerative Veränderungen an Bandscheiben und Wirbelkörpern treten
auf.
Charakteristisch ist, dass eine Beugung meist aus dem Hüftgelenk erfolgt,
nicht aus der Lendenwirbelsäule.
Die Diagnose - vor allem bei Verdacht auf degenerative Prozesse - sollte
durch Röntgen abgesichert werden, hinter jedem Lumbago kann sich eine
bösartige Erkrankung verbergen:
Nierenerkrankungen, Erkrankungen von Magen, Gallenblase, Bauchspeicheldrüse,
Osteoporose, Spondylodiszitis.
Ausleitungsverfahren wie
Baunscheidtieren und
Schröpfen
regen den Gewebestoffwechsel an und fördern die Durchblutung. Wenn eine
Schröpfbehandlung nicht den gewünschten Erfolgt bringt, sollte man die
Anwendung eines
Cantharidenpflasters in Betracht ziehen.
Durch
chiropraktische und
osteopathische Behandlungen werden Schmerzen gelindert, oft wird auch
Beschwerdefreiheit erzielt. Für diese Behandlungen muss der Therapeut aber
entsprechend geschult sein. Krankengymnastische Übungen können sehr
hilfreich sein.
Innerlich eingenommen wirken Präparate (z.B. Phytodolor) aus
Esche
und
Zitterpappel schmerzlindernd und regen den Stoffwechsel an. Zur
äußerlichen Anwendung empfehlen sich ätherische Öle und Salben mit Auszügen aus
Weidenrinde,
Pestwurz,
Teufelskralle,
Arnika und
Rosmarin. Sie wirken schmerzlindernd und fördern die Durchblutung.
Elektrotherapien mit Reizstromgeräten fördern die Durchblutung und wirken
sich oft positiv auf das Krankheitsgeschehen aus.
Wärmeanwendungen in Form von Infrarotbestrahlungen, feucht-warmen
Heublumen-Wickeln, Fangopackungen und Wärmflaschen werden von den Patienten meist als
hilfreich empfunden. Ganz "natürlich" sind heiße Kartoffeln, die man
zerdrückt, in Küchenpapier einlegt und auf dem Rücken mit einen Wolltuch
fixiert. Kartoffeln speichern die Hitze sehr lange.
Bei übergewichtigen Patienten ist eine Normalisierung des Gewichtes durch
entsprechende Ernährung anzustreben. Ein Mus aus den Vitamin C-reichen
Holunderbeeren hat sich nicht nur bei
Erkältungskrankheiten, sondern auch bei
Muskel- und Gelenkbeschwerden bewährt. Zur Anregung des Stoffwechsels
empfehlen sich Produkte aus
Löwenzahn und
Brennessel.
Die Homöopathie verwendet in der Regel:
Aconitum,
Bryonia,
Colocynthis,
Dulcamara,
Nux vomica,
Rhus toxicodendron
und
Sepia.
© 2012 Robert Adé