Die Rheumatoide Arthritis ist eine chronische entzündliche Erkrankung des
Binde- und Stützgewebes, meist in gelenknahen Bereichen oder an der
Gelenkinnenhaut. Sie ist die häufigste aller rheumatischen Erkrankungen.
Aus nicht bekannter Ursache kommt es zu einer Autoimmunreaktion gegen
körpereigenes Gelenkgewebe. Die Gelenkinnenhaut wuchert tumorartig in das
Gelenk hinein und dieses wird im Lauf der Zeit zerstört oder deformiert.
Schmerzhafte Bewegungseinschränkungen sind die Folge, im Endstadium sind die
Gelenke völlig versteift. Typisches Syndrom ist eine Morgensteifigkeit, die
gut eine Stunde anhält. Am Anfang sind meist Finger- und Handgelenke
betroffen und ein Charakteristikum ist, dass die Krankheit symmetrisch die
Gelenke beider Körperhälften befällt. Die Zerstörung von Sehnen, Bändern und
Gelenken führt zu einer Fehlstellung der betroffenen Partien.
Die schulmedizinische Behandlung besteht anfänglich in einer Gabe von
Antirheumatika, kombiniert mit physikalischen Therapien. Ist eine
Schmerzmilderung so nicht möglich, werden operative Maßnahmen in Erwägung
gezogen. Die Gelenkinnenhaut kann entfernt werden, Fehlstellungen können
durch Herausschneiden von Knochenteilen korrigiert werden. Als letztes
Mittel gegen Schmerzen kann ein Gelenk operativ versteift werden. Eine
Heilung ist zur Zeit nicht möglich.
Auch die Naturheilkunde kann bestehende Zerstörungen von Gelenken nicht
rückgängig machen, Entzündungsprozesse können aber abgemildert werden.
Die
Homöopathie bietet für alle Erkrankungen des rheumatoiden Formenkreises
eine breite Palette an Mitteln an:
Acidum nitriticum,
Apis mellifica,
Bryonia,
Calcium carbonicum,
Calcium phosphoricum,
Causticum,
China,
Cimicifuga,
Colocynthis,
Ferrum metallicum,
Graphites,
Ignatia,
Kalium bichromicum,
Kalium carbonicum,
Kalium sulfuricum,
Ledum,
Medorrhinum,
Natrium muriaticum,
Nux vomica,
Phosphorus,
Phytolacca,
Rhus toxicodendron,
Sulfur,
Thuja occidentalis und Tuberkulinum.
Man wählt das Mittel, dessen Konstitutionsbeschreibung dem Typus des
Patienten am nächsten kommt.
Eigenblutbehandlungen stimmen den Organismus tiefgreifend um. Es zeigt
sich eine entzündungshemmende und schmerzstillende Wirkung. Sie sollte aber
nicht bei akuten Krankheitsschüben angewandt werden, es können Fälle einer
heftigen Erstverschlimmerung auftreten.
Hochdosierte
Enzyme wie z.B. Bromelain-POS-Tabletten können den
Entzündungsprozess positiv beeinflussen.
Wissenschaftlich nachgewiesen ist ein Zusammenhang zwischen Ernährung und
Krankheitsverlauf. Eine Kombination aus abwechselnd Fasten und
anschließender Ernährung mit rohkostreichen Vollwert-Nahrungsmitteln
verbessert die Beschwerden deutlich. Übergewichtige Patienten sollten
unbedingt eine Normalisierung des Körpergewichtes anstreben.
Die Phytotherapie verwendet Heilpflanzen mit entzündungshemmenden und
schmerzstillenden Eigenschaften.
Bittersüß besitzt glukokortikoidartige
Eigenschaften, die Bitterstoffe der
Teufelskralle wirken entzündungshemmend,
die
Weidenrinde besitzt schmerzstillende Eigenschaften. Pflanzliche
Diuretika wie
Löwenzahn oder
Brennessel lösen Harnsäure und leiten sie aus.
Die Ordnungstherapie empfiehlt, im akuten Stadium größere
Bewegungsübungen zu vermeiden, im nicht akuten Stadium täglich schonend die
Gelenke zu trainieren, wie z.B. durch Spazierengehen und langsames
Schwimmen, am besten in warmen Wasser. Bereits aufgetretene Deformierungen
stellen für den Patienten eine große Belastung dar, die oft eine psychische
Betreuung erforderlich machen.
Nachgewiesen sind entzündungshemmende Eigenschaften von Vitamin E in
hoher Dosierung, wie z.B. im Präparat Optovit. Vitamin E fängt freie
Radikale ab, die in den rheumatischen Gelenken vermehrt gebildet werden.
© 2012 Robert Adé