Bluthochdruck (Hypertonie) – der zu folgenschweren Erkrankungen bis hin zum Tod führen
kann – hat meistens ganz einfache Ursachen, die jeder selbst ohne
Medikamente beheben kann: Übergewicht, Rauchen, Alkohol, hoher Kochsalzkonsum und Bewegungsarmut.
Bluthochdruck ist ein Risikofaktor für Gefäßerkrankungen, Nierenleiden
und Herzschwäche. Da Bluthochdruck lange Zeit keine Beschwerden verursacht,
wird die Erkrankung meist erst spät entdeckt. Knapp die Hälfte aller
Todesfälle in Deutschland sind die Folge eines Bluthochdrucks - mehr als
400.000 Todesfälle jährlich.
Der ideale Blutdruck liegt bei 120/80 mmHg. Von Bluthochdruck
(Hypertonie) spricht man, wenn der Druck in den Arterien dauerhaft auf einen
systolischen Wert von über 140 mmHg und einen diastolischen Wert über 90
mmHg gesteigert ist.
Nun wäre es nicht besonders schwer, sich öfter an der frischen Luft zu
bewegen, den Alkoholgenuss zu mäßigen, die Anzahl der gerauchten Zigaretten
mindestens zu halbieren und beim Essen eine Zeitlang die bewährte Methode
FDH ("Friß die Hälfte") anzuwenden. Bei diesem Therapieplan könnte man sogar
eine Menge Geld sparen.
Statt dessen sitzt der durchschnittliche Bluthochdruckpatient aber gerne
zu Tisch, stopft sich ungesundes Essen in den sowieso schon verfetteten
Körper, jammert wegen seiner Krankheit und hofft auf neue Wundermittel.
Man kann Bluthochdruck ohne weiteres unter psychische Erkrankungen einordnen, die krankheitsauslösenden psychischen Ursachen heißen Faulheit, Bequemlichkeit
und Genußsucht, aber das hört niemand gerne. Man ist nicht dick oder
verfettet, sondern "vollschlank", eine abstruse Wortkonstruktion. Die
Deutschen haben hier einen traurigen Rekord erzielt und die Amerikaner von
Platz 1 der Hitparade der dicksten Völker der Welt verdrängt.
Es ist nötig, den Patienten davon zu überzeugen, durch aktive Mitarbeit zum
Therapieerfolg beizutragen. Verzicht auf Alkohol und Nikotin, mäßiger
Koffeingenuss, Gewichtsreduktion bei Übergewicht und regelmäßige Bewegung
sind angeraten.
Liegen psychische Gründe vor, so helfen Entspannungsverfahren, wie z.B.
Autogenes
Training oder die
progressive Muskelentspannung nach Jacobson.
Eine grundsätzliche Umstellung der Lebensgewohnheiten ist zur Therapie
des Bluthochdrucks unbedingt nötig, wobei sich psychotherapeutische Unterstützung als sehr hilfreich erweisen kann.
Wenn sich ein Heilpraktiker bei seinem Patienten unbeliebt machen will,
empfiehlt er ihm Methoden aus der physikalischen Therapie. Wechselduschen,
ansteigende Armbäder, abendliche warme Senffußbäder erfordern etwas
Disziplin und aktive Mitarbeit, führen aber zu einer dauerhaften
Normalisierung des Blutdrucks, wenn sie über längere Zeit konsequent
durchgeführt werden.
Der Hypertonie liegt oft eine jahrzehntelange Fehlernährung zugrunde. Man
sollte von zuviel tierischem Eiweiß und zuviel Kochsalz absehen und auf
Vollwertkost umstellen. Kochsalz kann ohne weiteres durch entsprechende
Gewürze und Kräuter ersetzt werden, was die Gerichte sogar oft schmackhafter
macht.
Heilfasten oder Saftfasten führen ebenfalls zu einer Blutdrucksenkung.
Es gibt viele Heilpflanzen, die
unterstützend bei Bluthochdruck wirken, wie z.B.
Alpenrose,
Aronia,
Bischofsmütze,
Erdrauch,
Hirtentäschel,
Knoblauch,
Mistel,
Nieswurz,
Noni,
Ölbaum,
Weißdorn oder
Yohimbe.
Die am stärksten blutdrucksenkend wirkende Pflanze ist
Rauwolfia serpentina.
Sie wird als Fertigarzneimittel auch schulmedizinisch eingesetzt. Wegen
Nebenwirkungen wie trockenem Mund, depressiven Verstimmungen und Müdigkeit
wird Rauwolfia heute nur noch in Kombinationsmitteln eingesetzt. Rauwolfia
ist verschreibungspflichtig.
Zur Bekämpfung von Übergewicht helfen unter anderem
Artischocke,
Guarana,
Lavendel,
Madarwurzel und
Noni.
Die Homöopathie setzt folgende Mittel ein:
Allium sativum,
Arnica,
Argentum nitricum,
Aurum metallicum,
Belladonna,
Dulcamara,
Lachesis,
Medorrhinum,
Naja tripudians,
Natrium muriaticum,
Nux vomica,
Phosporus,
Sanguinaria
Bestimmte Gemütssymptome können aber auch auf andere Konstitutionsmittel
hinweisen.
Zu beachten ist:
Wenn sich ein jahrelanger Bluthochdruck normalisiert, muss das nicht
unbedingt ein Therapieerfolg sein. Die Herzleistung kann rapide abgenommen
haben (Herzinsuffizienz) und der "normale" Blutdruck kann Zeichen einer
Verschlechterung des Gesundheitszustandes sein. Eine schulmedizinische
Kontrolle ist angeraten.
© 2012 Robert Adé